es
carnatge

foto antiga

Geschichte und KulturgutDas Rathaus von Palma hat zwischen den Jahren 1988 und 1993 die beiden Parzellen erworben, die den öffentlichen Raum Carnatge bilden


Das Küstengebiet, das zwischen der Bucht Cala Pudent und den Batterien Can Pastilla und dem Inselchen Illot de sa Galera liegt, wurde zum Naturgebiet von besonderer Bedeutung (ANEI) erklärt. Andererseits klassifiziert der Flächennutzungsplan von Palma das Gebiet aufgrund seines paläontologischen Wertes als öffentlichen Freiraum (ELP, Espai Lliure Públic) und als Kulturzentrum (CIC, Centre d‘Interès Cultural).5

Der Name „Carnatge“ (Metzgerei) bezieht sich auf die Tätigkeit, bei der tote Tiere in den Häusern dieser Gegend zwischen dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bis in das Jahr 1959 abgeholt und genutzt wurden. Heute besteht Es Carnatge aus kleinen sandigen Buchten und felsigen Zugängen zum Meer. Außerdem gibt es eine Küstenpromenade für Radfahrer und Fußgänger.2

Im Inneren der Bucht Pudent befindet sich ein Plateau mit mehreren Steinbrüchen zum Sandsteinabbau. Diese Steinbrüche wurden im 20. Jahrhundert erschlossen, bis sich die von Coll d‘en Rabassa erschöpft haben. Außerdem wurde dieses Gebiet von der Armee als Übungsgelände für mobile Geschütze genutzt. Wenn man dem Plateau folgt, erreicht man einen kleinen Hügel, auf dem einst eine Luftabwehrbatterie stand. Dazu gehörten vier runde Bereiche, die für die Geschütze, den Entfernungsmesser und das Goniometer ausgegraben wurden, sowie ein Gefechtsstand. Sie waren alle durch unterirdische Gänge mit dem Lager verbunden.

In der Umgebung wurden außerdem archäologische Überreste menschlicher Tätigkeit aus der Zeit gefunden, als Mallorca muslimisch war, zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert. Dabei waren Keramikreste, Reste eines Schöpfrades und ein dekorierter Krug, was auf landwirtschaftliche Nutzung hindeutet. Zu Beginn der 60er Jahre wurden zahlreiche Fragmente der punischen Keramik und ein Kupferhaken gefunden. Ebenfalls wurde eine kleine vorrömische Grabstätte entdeckt, von der heute noch die Überreste der kreisförmigen Basis zu sehen sind.3
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Meeresökosystem

Im Meeresökosystem von Carnatge finden wir zwei vorherrschende Spezies von Meerespflanzen. Die am meisten vorkommende Art ist die Posidonia (Posidonia oceanica), die charakteristisch für die gesamte Bucht von Palma ist. In Carnatge ist sie vor allem im östlichen Teil weit verbreitet. Die Posidonia bildet weitläufige Wiesen, die vom ökologischen Sichtpunkt aus sehr produktiv sind und eine große Anzahl an Mikrohabitats für eine große Vielfalt von Arten bieten. Die zweithäufigste Seegrasart ist das Tanggras (Cymodocea nodosa). Es bedeckt eine kleinere Fläche als die Posidonia und findet sich vor allem in seichten und sandigen Bereichen.

In den felsigen Bereichen, die sich zwischen diesen Wiesen erstrecken, findet man oft die “cistoseira balear” (Cystoseira balearica), die Trichteralgen (Padina pavonica), die Schirmalgen (Acetabularia acetabulum) und, wenn es Sand zwischen den Steinen gibt, auch die Halimeda tuna, die Dasycladus vermicularis und die la “peluqueta” (Codium vermilara).

Im Brandungsbereich findet man typische Gemeinschaften wie die Crithmo limonietea und die Flechten Verrucaria amphibia vorausgehen, die sich weiter vom Strand befinden. Außerdem wurde die Spezies Hildenbrandia prototypus entdeckt.

Die Meeresfauna ist dort dank der vorhandenen Habitats sehr vielfältig. Erwähnenswert ist eine Reihe von Weichtieren wie die “la pagellida” (Patella sp.), die Herkuleskeule (Haustellum brandaris), die Baldufa (Astraea rugosa), die Pada (Cerithium vulgatum) und die Schwarze Schnecke (Littorina neritoides). Ebenfalls findet man die Felsenkrabbe (Pachygrapsus marmoratus), Seeigel wie den (Paracentrotus lividus) und Anemonen (Actiniaria sp.). Man hat auch Schalen der Edlen Steckmuschel (Pinna nobilis) gefunden, die zu den geschützten Arten gehört.

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts lebte in der Höhle Es Gató ein Mittelmeer-Mönchsrobben-Pärchen (Monachus monachus). Bis in das frühe 20. Jahrhundert gab es stabile Kolonien dieser Tiere bei den meisten Inseln. Heute jedoch gehört diese Spezies zu den Top 10 vom Aussterben bedrohten Arten.5

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SETGE

Interessante Pflanzenarten


Das Überleben der Pflanzen im terrestrischen Küstengebiet in Carnatge ist eng mit der Anpassung an die typischen Gegebenheiten der Zone verbunden, wie die Widerstandsfähigkeit gegen die Trockenheit, den Salzgehalt, den Wind und die sandigen Böden.

Die vorherrschenden Spezies an der Küste in Carnatge sind: der Meerfenchel (Crithmum maritimum), der Strandflieder (Limonium companyonis), der Küstenstrandstern (Asteriscus maritimus) und die Strauchmelde (Atriplex halimus). Von der Spitze des Reflektors bis hin zur Bucht Pudent sind die Soden (Suaeda vera) und der Arthrocnemum (Arthrocnemum macrostachyum) reichlich vorhanden. Andere erwähnenswerte Arten an der Küste sind: der Hornklee (Lotus cytisoides), der Gelbe Hornmohn (Glaucium flavum), die Mittelmeer-Strohblume (Helichrysum stoechas), die Frankenia (Frankenia laevis), die Silber-Mauermiere (Paronychia argentea), der Spargel (Aparagus horridus), der Europäische Meersenf (Cakile maritima) und die Tamarisken (Tamarix sp.), die einzige Baumart dieser Zone.

A la part del Camp de Tir, a prop del passeig, hi creixen espècies arbustives com l’olivarda (Dittrichia viscosa), la cugula (Avena sterilis), el trencadelles (Aster squamamatus), la corriola (Convolvulus arvensis), la cama-roja (Cichorium intybus), l’albó (Asphodelus aestivus) i l’herbafam (Plantago albicans).

Weiter im Inneren, bevor man zur Promenade kommt, wachsen strauchartige Arten, die an die dünenartigen Fossilienböden angepasst sind, wie der Hornklee (Lotus cytisoides), die Behaarte Spatzenzunge (Thymeleae hirsuta), der Gamander (Teucrium capitatum), die Fumana (Fumana laevis) und die Sonnenröschen (Helianthemum marifolium (L.) Mill. subsp. origanifolium), eine Pflanze die vor dem Aussterben bedroht ist und nur in diesem Bereich von Mallorca vorkommt.

Im inneren Teil wurde ein Projekt durchgeführt, bei dem man künstliche Dünen aufgesetzt hat, die bepflanzt wurden. In diesem Gebiet findet man einen Wald, in dem hauptsächliche der Phönizische Wacholder (Juniperus phoenicae subsp. turbinata) vorkommt. Außerdem findet man Arten wie den Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis), den Schneckenklee (Medicago citrina), den Wundklee (Anthyllis cytisoides), die “ginesta borda” (Ephedra fragilis), den Mastixstrauch (Pistacia lentiscus), den Rosmarin (Rosmarinus officinalis) und die Weißliche Zistrose (Cistus albidus).5

Interessante Tierarten


Säugetiere sind in Es Carnatge wenig repräsentiert, da es sich um ein urbanisiertes Gebiet mit viel menschlicher Aktivität handelt.

Andererseits sieht man seltener die Brandseeschwalbe (Sterna sandvicensis), den Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus), eine geschützte Art, sowie den Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula). Andere Vögel, die man in diesem Gebiet findet, sind der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) und der Steinwälzer (Arenaria interpres).

Am Land sieht man oft das Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) auf den Bäumen. Außerdem findet man auch die Amsel (Turdus merula), den Haussperling (Passer domesticus) und die “busqueret de cap negre” (Sylvia melanocephala). Seltener sieht man den Wiedehopf (Upupa epops) und die Theklalerche (Galerida theklae). Im Winter besuchen dieses Gebiet die Rotkehlchen (Erithacus rubecola) und die Wiesenpieper (Anthus pratensis).

In den Kieferbereichen findet man für Waldgebiete typische Arten wie den Stieglitz (Carduelis carduelis), den Grünfink (Carduelis chloris), den Girlitz (Serinus serinus), die Ringeltaube (Columba palumbus) und den Mauersegler (Apus apus). Außerdem sieht man oft den Turmfalken (Falco tinnunculus), wie er das Gebiet von Carnatge überfliegt.

Was die Wirbellosen angeht, sticht vor allem die Präsenz der Käfer Pimelia (Pimelia criba) hervor, die einheimisch auf den Balearen sind.5

VIROT PETIT

Geologische und paläontologische Werte

In Carnatge findet man große Vorkommen von Sandstein, die durch die Ablagerung von Dünensand in der letzten Eiszeit entstanden, vor ungefähr 200.000 Jahren. Diese Vereisung führte zu einem Rückgang des Meeresspiegels, bei dem große Mengen Sand nun unter offenem Himmel frei lagen . Mit dem Wind haben sich Dünen aus diesem Sand geformt, der sich später zum Sandstein abgelagert hat. Die Steine weisen die für Windwirkung typische Wellenstruktur auf. Außerdem sieht man Spuren von Wurzeln, Fossile von wirbellosen Tieren und Spuren eines Wirbeltiers, der Myotragus balearicus.

Hauptsächlich an der Bucht Pudent und in der Nähe der Häuser von Carnatge befindet sich eine der wichtigsten paläontologischen Pleistozän-Lagerstätten auf den Balearischen Inseln.

Während des Pleistozäns gab es bedeutende Eiszeiten. Die Eiszeitalter umfassen sowohl Kaltzeiten (Glaziale), wenn das Eis sich verbreitet, als auch Warmzeiten (Interglaziale), wenn das Eis zurückgeht. Dieser Wechsel zeichnet sich durch Schwankungen des Meeresspiegels aus, die sich als Erosionsformen oder Ablagerungen im Bezug auf das aktuelle Niveau abbilden.

Vorkommen, die wir im zentralen Teil der Bucht Pudent beobachten können, bestehen aus übereinander gestapelten Fossilien mit thermophiler Fauna. Darüber: ein rot-gelber Extrakt mit terrestrischen Schnecken und Muscheln. Über diesen Schichten finden wir Ablagerungen vom Strand mit reichlich senegalesischer Fauna und schließlich gelblichen Schluffstein mit terrestrischen Weichtieren.

Die andere wichtige Lagerstätte befindet sich vor den Häusern von Carnatge, wo man Ablagerungen vom Strand mit senegalesischer Fauna (Strombus bubonis) erkennt, die durch dünne Schichten Schluffstein getrennt sind. Die oberste Schicht ist ein Agglomerat vom Strand mit einer Vielzahl an Fossilien, vor allem der Acar plicata.5

Strand für Hunde

Mapa per cans